Am vergangenen Freitag war ich in der beeindruckenden Aufführung  „Toccata“ im Westflügel der Schaubühne Lindenfels. Es handelt sich um ein Stück des Figurentheaters Wilde und Vogel über Robert Schumann. Einen Ausschnitt davon gibt´s auf youtube zu bestaunen: Toccata

Abgesehen von den – für meinen Geschmack – doch etwas zu selbstmitleidigem Grundtons der Texte, wird mir dieses Stück (im positiven Sinne) noch lange im Gedächtnis bleiben. Vor allem die wunderbar schaurig-tragischen Figuren, die – teils von Hand gespielt, teils mit Mechanik versehen – ein magisches Eigenleben entwickelten, haben es mir angetan. Noch während der Vorstellung hab ich daher spontan Lust gekriegt, eine Marionette zu bauen ;)

Da ein freies Wochenende ins Haus stand bin ich dann dann mal kurzerhand zur Tat geschritten. Eine kurze Internetrecherche ergab, dass ich wohl für den Anfang keine große Zeit in das Verständnis der Mechanik hinter der Marionettenbaukunst investieren sollte, sondern mich zunächst einmal mit dem Bau einer Gliederpuppe begnügen. Als grobe Vorlage diente diese Tuscheillustration aus dem vergangenen Jahr: Der Kellerschlüssel ist verschwunden 

Das Material nennt sich Fimo light (ich bin nicht sicher, wie ich bislang ohne es leben konnte), die Gelenke bestehen aus Lederbändern, die Jacke aus Bastelfilz, die Knöpfe dann wieder Fimo light. Alle Teile sind mit Acrylfarbe bemalt.

Das Ergebnis von 2 Tagen Modellieren, Nähen und Bemalen (quasi alle 3 kreativen Steckenpferde in einer Arbeit vereint – ich bin begeistert!) könnt ihr hier sehen: